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Faszination Natur im Fokus

Die Sonderschau 2024

20. September 2024

Die Munich Show 2024 präsentiert in ihrer Sonderschau „The Impossible Crystal“ eine atemberaubende Sammlung außergewöhnlicher Kristalle, die sowohl die Grenzen der Wissenschaft als auch die Fantasie der Besucher herausfordern.

In der Sonderschau „The Impossible Crystal“ wird die Entstehung der scheinbar surrealen Formen vieler Mineralien anschaulich erklärt. Besucher können sich auf eine Reise durch die wissenschaftlichen Grundlagen der Kristallografie begeben und erfahren, wie Atome und Moleküle sich zu den präzisen Strukturen formen, die wir als Kristalle bewundern. Die Ausstellung geht jedoch über die gewöhnlichen Exemplare hinaus und zeigt, wie die Natur unter besonderen Bedingungen Kristalle hervorbringt, die den gängigen Vorstellungen gänzlich widersprechen. In zwölf Themenabschnitten werden verblüffende, überraschende und inspirierende Aspekte der Welt der Mineralien beleuchtet. Ein besonderes Highlight sind die sogenannten „unmöglichen Kristalle“, deren Formen und Farben selbst Experten lange Zeit Rätsel aufgegeben haben, wie beispielsweise die sternförmigen Cumengeit-Kristalle. Neben dem Verständnis unserer Natur besteht ein wesentliches Bestreben des Menschen aber auch in ihrer künstlichen Nachahmung. Während Edelsteine über Jahrtausende hinweg zunächst als Symbole für
Macht und Reichtum galten, ist die Beherrschung moderner Technologien zur künstlichen Erschaffung von Kristallen ein elementarer Wettbewerbsvorteil und die Basis der digitalen Welt. „The Impossible Crystal“ zeigt all diese vielfältigen Facetten und lädt dazu ein, das
Geheimnis der Kristalle zu entdecken und sich von den unglaublichen Wundern der Natur verzaubern zu lassen. Die Sonderschau wird in Halle A6 stattfinden.

Das Bild oben: Rutile, Hematite, Quartz; Novo Horizonte, Bahia, Brazil; 45x40x25mm, owner: Stephanie Joplin
Photographer: Laszlo Kupi

Ein Meteorit mit einer kosmischen Geschichte

Deutschlands größter Meteorit wird in München erstmals öffentlich präsentiert

Kosmisches Highlight auf der diesjährigen Munich Show – Mineralientage München: Der ISSIGAU-Meteorit, der größte jemals in Deutschland gefundene Meteorit, wird zum ersten Mal der Öffentlichkeit vorgestellt. Die Entdeckung dieses außergewöhnlichen Himmelskörpers sorgt in der Meteoritenforschung bereits für Aufsehen – nun können ihn Besucher der Sonderschau „The Impossible Crystal“ im Rahmen Europas größter Messe für Mineralien, Fossilien, Edelsteine & Schmuck in Halle A6 vom 24. bis 27. Oktober 2024 persönlich erleben.

Der ISSIGAU-Meteorit wurde im April 2020 bei Grabungsarbeiten im kleinen Ort Reitzenstein, einem Ortsteil der Gemeinde Issigau in Oberfranken, gefunden. Das Besondere: Mit einem Gewicht von 136,4 Kilogramm ist er der schwerste und größte Meteorit, der je in Deutschland geborgen wurde. Dieter Heinlein, renommierter Meteoritenexperte des Deutschen Luft- und Raumfahrtzentrums, der den Fund untersuchte, erläutert: „Der ISSIGAU ist ein Eisenmeteorit vom Typ IIIAB mit einem Nickelgehalt von 8,89 Prozent. Aufgrund der starken Verwitterung der Oberfläche kann man darauf schließen, dass er bereits vor vielen tausend Jahren auf die Erde gestürzt ist.“
Eisenmeteorite wie der ISSIGAU sind besonders robust und erlauben es den Besuchern der Munich Show, eine seltene und besondere Erfahrung zu machen: „Jeder darf den Meteorit auf der Messe anfassen und sogar umarmen“, so Heinlein. „Das Motto lautet: ‚Touch the Universe!‘“
Kosmische Herkunft und Bedeutung
Der ISSIGAU-Meteorit stammt aus dem Asteroidengürtel zwischen Mars und Jupiter. Er ist etwa 4,6 Milliarden Jahre alt und damit älter als die Erde selbst. Vermutlich wurde der Meteorit bei einer Kollision von Asteroiden abgeschlagen und zog danach Millionen Jahre durch das Sonnensystem, bis er mit einer Geschwindigkeit von rund 70.000 km/h auf die Erde traf. Heinlein dazu: „Beim Eintritt in die Erdatmosphäre verlor er an Masse, doch sein Kern blieb erhalten und stürzte als Meteorit auf die Erde.“
Noch ist der ISSIGAU-Meteorit nicht vollständig erforscht. „Der Meteorit wurde bislang noch nicht von der Meteoritical Society offiziell bestätigt. Wir möchten ihn vorerst ungeschnitten belassen, bevor weiteres Material entnommen wird“, erklärt Heinlein. Ein Teil seiner Geheimnisse wird also erst nach weiteren Untersuchungen gelüftet.
Bedeutung für Wissenschaft und Öffentlichkeit
Meteoritenfunde wie der ISSIGAU sind selten und von enormem wissenschaftlichem Wert. In Deutschland wurden bisher nur 56 Meteorite dokumentiert. Heinlein betont: „Meteorite liefern uns wertvolle Informationen über die Entstehung des Sonnensystems und der Erde. Jeder Fund ist ein bedeutender Beitrag zur Erforschung unseres Ursprungs.“
Der ISSIGAU-Meteorit wird zweifellos das Highlight der Munich Show 2024 sein, einer der bedeutendsten Mineralien- und Fossilienmessen weltweit. Besucher haben die seltene Gelegenheit, diesen Himmelskörper hautnah zu erleben und in die faszinierende Welt der Meteoritenforschung einzutauchen. Die Munich Show ist bekannt für ihre beeindruckenden Präsentationen kosmischer Schätze, und der ISSIGAU bildet das Zentrum der diesjährigen Sonderschau. Weitere bedeutende Funde wie der Neuschwanstein- oder der Blaubeuren-Meteorit wurden hier bereits präsentiert, doch der ISSIGAU setzt neue Maßstäbe.