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Internationaler Schmuckwettbewerb für Nachwuchs-Designer

Die Finalisten des Young Designers Corner 2025

26. September 2025

Es ist soweit – die Finalisten des „Young Designers Corner“ Schmuckwettbewerbs 2025 stehen fest! Aus zahlreichen Einsendungen hat die Jury junge Nachwuchsdesigner gewählt, die vom 23. bis 26. Oktober ihre Arbeiten auf der Gemworld Munich präsentieren dürfen.

Neben den durch die Jury vergebenen Preisen, findet im Vorfeld der Messe auch ein Publikumsvoting über den Instagram-Account der Munich Show statt. Unter allen Teilnehmern, die bis zum 22.10. ihre Stimme abgegeben haben, werden 3x je zwei Freikarten verlost.

Siegerehrung des „Young Designers Corner“ 2025:
Donnerstag, 24.10.2024 | 16:00 Uhr | Forum in Halle B6

Eine hochkarätige Fachjury

Attraktive Preise

Internationales Fachpublikum

Der Young Designers Corner Award

Seit 2012 vergibt die Munich Show – Mineralientage München den „Young Designers Corner“-Award – einen Preis für junge Talente aus der Schmuckbranche. Der Wettbewerb bietet engagierten Kreativen die Möglichkeit, sich auf internationaler Bühne zu präsentieren und ihre Fähigkeiten unter Beweis zu stellen. Eine hochkarätige Jury wählt die acht Finalisten aus. Die Kriterien für die Bewertung der Schmuckstücke und Uhren: Innovation, Alltagstauglichkeit und technisch-künstlerische Umsetzung.

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Die Schmuckkonzepte der diesjährigen Finalisten des Young Designers Corner

Anna Kalawrytinos (Deutschland)

Konzept

Silber ist eines der am einfachsten zu bearbeitenden Edelmetalle, das schon seit Jahrtausenden von Goldschmieden be- und verarbeitet wird. Daneben bildet Silber einen starken Kontrast zur dunkelgrauen Farbe der Keramik.

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Die Keramik, die ich für den Ring verwende, findet ursprünglich in der Raumfahrttechnik
Verwendung. Sie ist leicht, hitzebeständig und sehr widerstandsfähig. In Kombination mit Silber schützt sie dieses vor Kratzern und macht den Ring robust und alltagstauglich.

In der Industrie gilt Aluminiumoxid/Titandioxid als sehr verschleißbeständig und beständig
gegenüber chemischen Einflüssen.

Für das Motiv habe ich mich mit der Form des Kreises auseinandergesetzt. Der Ring spiegelt diese Form unmittelbar wider, und auch das gewählte Muster greift die Thematik auf. Der Kreis
symbolisiert Vollkommenheit, Ewigkeit und Harmonie. Darüber hinaus steht er für die Versöhnung von Gegensätzen.

Mit schnellen Skizzen bin ich in den Entwurfsprozess gestartet. Dabei habe ich versucht, mit
einfachen grafischen Mitteln verschiedene Gegensätze visuell darzustellen und zu erfassen.
Besonders der Kontrast zwischen Hell und Dunkel ist erneut in den Vordergrund getreten und hat sich damit als zentrales Thema bestätigt. Vor dem Hintergrund der aktuellen weltpolitischen Lage, erschien mir das Motiv besonders relevant, weshalb ich mich entschieden habe, es weiter zu vertiefen.

Für mich ist es essentiell, dass vor allem in Krisenzeiten Kommunikation stattfindet. Ohne den
offenen Austausch gibt es keine Möglichkeit, eine Annäherung von entgegengesetzten Seiten und Standpunkten zu erreichen. In meinem Entwurf versuche ich, diese Idee der Versöhnung in einer Punktschattierung sichtbar zu machen. Schwarz und Weiß vermengen sich zu fließenden Übergängen in unterschiedlichen Graustufen, die symbolisch für Kompromiss und Verständigung stehen. Kein Abschnitt des Rings wiederholt exakt dasselbe Muster, wodurch die Vielfalt und Dynamik der Kommunikation betont wird. Jede Stelle erzählt ihre eigene Geschichte und spiegelt gleichzeitig das größere Ganze wider.

Das Profil des Rings habe ich gezogen und gelötet. Anschließend wird das Muster mit einem
Kugelfräser in das Material gebracht. Für die Beschichtung mit Keramik wird der Ring gesandstrahlt. Die Beschichtung erfolgt bei 8000° C und das Pulver wird mit zweifacher Schallgeschwindigkeit auf das Silber gebracht. Zum Ende wird der Ring von Hand geschliffen, bis das Silber sichtbar wird und die Keramik nur noch in den Vertiefungen sitzt.

Antonia Simon (Deutschland)

Konzept

Der Armreif ist inspiriert von der Formensprache des Meeres – insbesondere vom Tintenfisch und seinen Saugnäpfen. Der Tintenfisch steht sinnbildlich für Wandelbarkeit, Geschick und Kraft. Seine Tentakel mit Saugnäpfen werden im Armreif stilisiert und durch die Fassungen und Edelsteine aufgegriffen. So verbindet das Schmuckstück die Idee der Natur mit der klaren Präzision der Goldschmiedekunst.
Die Auswahl der Edelsteine – Topas, Amethyst und Spinell – setzt farbliche Akzente in Blau- und Violetttönen. Diese Farben erinnern an die Tiefen des Ozeans und verstärken den maritimen Bezug.

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Gestaltung
• Form: Der Armreif ist hohlmontiert und besitzt eine ovale Grundform, die sich ergonomisch an das Handgelenk anschmiegt.
• Struktur: Die rhythmisch gesetzten Fassungen (Röhrchen) ragen wie kleine Saugnäpfe aus der Oberfläche heraus und geben dem Reif Lebendigkeit.
• Steine: Die sieben Edelsteine sind bewusst asymmetrisch, aber in einem harmonischen Gleichgewicht verteilt, um den Eindruck einer natürlichen Bewegung zu verstärken.
• Kontrast: Die kühle Eleganz des 925er Silbers wird durch die leuchtenden Farben der Edelsteine aufgebrochen.

Handwerkliche Umsetzung
• Innen- und Außenband: Exaktes Biegen, Richten und Verlöten, um eine stabile Grundform zu schaffen.
• Zargen und Röhrchen: Sauber eingepasst, verlötet und in unterschiedlichen Höhen angeordnet, um Tiefe und Rhythmus zu erzeugen.
• Scharnier & Schloss: Feinstarbeit mit Konterscharnier und Kastenschloss, die eine unsichtbare, sichere und handwerklich anspruchsvolle Schließtechnik darstellen.
• Fassen & Oberflächenbearbeitung: Feine Fassarbeit mit Glanzkanten, sorgfältige Politur innen sowie eine mattierte Außenfläche für ein spannungsreiches Finish.

Mit diesem Stück wurde ein Armreif geschaffen, der die handwerkliche Präzision der Goldschmiedekunst mit der Inspirationskraft der Natur vereint. Er ist nicht nur ein technisches Meisterwerk mit Scharnier und Schloss, sondern auch ein poetisches Objekt, das den Zauber der Unterwasserwelt in ein tragbares Schmuckstück übersetzt.

Marcel Gebert (Deutschland)

Konzept

„Spirit of the ocean“ ist ein Schmuckstück, das die Vielfalt des Meeres symbolisiert. Die ruhe, Bewegung und das endlose blau.

Inspiriert von meinen reisen nach Ibiza spiegelt es das stetige Schlagen der Wellen wider, diese sind nie gleich und immer in Bewegung.

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Die Gestaltung folgt dem Rhythmus des Seeganges. Geschwungene Silberteile steigen und fallen wie Wellen, welche in verschiedenen Höhen an die Küste rollen. Die außergewöhnlich geformte öse fügt sich geschmeidig in den Verlauf ein und steht symbolisch für die Seele, diese ist zwar unsichtbar im Meer, aber immer mit einem verbunden.

Zwei glatt geschliffene aquamarine in Tropfenform symbolisieren Wassertropfen mit ihren farbigen und leuchtenden formen und schliffen. Der Blauton der Edelsteine erinnert an die Frische und Reinheit des Meeres. Ein aus Wachs kreierter Seestern ruht über einem der Aquamarine. Er steht für das Leben im Meer, für Vielfalt und Beständigkeit der Meereswelt.

83 brillanten verleihen dem Schmuckstück ein feines funkeln. Sie sind in Pavéeflächen gefasst und reflektieren das Licht wie Sonnenstrahlen, die über die Wasseroberfläche tanzen.

Die beiden unteren Elemente des Anhängers sind beweglich gefertigt. Mit jedem Schwingen verstärken sie den Eindruck von Dynamik und erinnern daran, dass auch im Schmuck die Strömung des Meeres weiterlebt.

Der Untertitel „Das Meer macht auch nur blau“ beschreibt dabei nicht nur eine Farbe, sondern eine Haltung: blau ist nicht einfach blau, sondern ein Spektrum voller Nuancen. Hell, dunkel, klar, tief. So wie das Meer seine unendlichen Facetten zeigt, offenbart auch dieses Schmuckstück eine Vielfalt, die weit über seine Materialien hinausgeht.

Valeria Fernandez-Restrepo (Deutschland)## 

Konzept

The idea for my ring Treasured Calm came about as a result of my wish to try out modelling techniques from disciplines other than jewellery, seeing how I could apply the optics, working patterns, and advantages of a technique to a piece.

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The technique I focused on was coil building, which I have used often in my work with ceramics. As a material I chose to work with modelling wax to make my model, a material which like clay, is malleable, this allowed me to apply the same basic process which I use when coil building in ceramics to coil build my ring. By doing so, the process of making the piece had the same meditative qualities as coil building a pot, slowly and carefully, letting the coils guide the form. In doing so, I hoped to create a piece which would also allow the wearer to experience the same sense of soothing calm brought by the aforementioned meditative nature of coil building.

I started the piece without a clear picture of how I wanted the ring to look, and gave myself a set of rules as a way to begin giving form to the piece, limiting the choice of stones I wanted to use and the way I wanted to incorporate them into the ring.

The Rules
The stones had to be round and of a small size, 2-3 mm. They had to be placed at the very center of the coiled form. Each coiled form could only have one stone. The finished form should flow well together. The form should be made in such a way that the finished piece is wearable and functional.

The Piece
Using these limits I began to fi gure out the form for the piece. I wanted to take advantage of some qualities of coil building, specifi cally in the possibilities of creating hollow objects and organic forms. To do this, I decided to treat the gemstones as the middle point and coil cupular shapes, which quickly achieved volume while remaining light. One stone was coiled, and then another, and then the forms were puzzled together to form a hollow shape. The form of this shape, which occurred naturally while fi tting the different forms together, reminded me immediately of an oyster shell, which prompted the idea of somehow incorporating pearls into the piece. This quickly turned into the idea for a hinged ring, with a pearl in the middle, protected and providing the wearer with a hidden pleasure, and thus the fi nal form of the ring was designed.

As stated in my rules, I wanted to create a piece which would serve a certain function for the wearer, specifi cally the calming and soothing of the same. The hills and valleys of the piece, as well as the textured surface of the coils, which I deliberately chose not to blend into a smooth shape, can be used to trace soothing circles, and focusing on each individual stone should help the wearer lock into calm.

The wearability of the piece comes from the relative lightness of the ring, in spite of the larger shape, and the coiled yet comfortable band, wide but flat. Adding to the functional component is the hinged lid, which can be used to fidget and let out additional nerves but also protects the delicate surface of the pearl.

As of this moment I have finished the wax model and picked out the stones, the next step will be to cast the model in 925er Silver, add the hinge, set the stones, and add the pearl.

Patrick Scharf (Deutschland)

Konzept

Als Grundidee für die Gestaltung des Schmuckstücks ging es darum keine Steine zu verwenden. Oft wird vermittelt, dass die Gestaltung von Schmuck sich um einen Stein dreht, dass heißt der Stein sei zuerst da und das Schmuckstück wird um den Stein herum gestaltet. Das Problem mit diesem Konzept ist, dass man sich damit im voraus schon Rahmenbedingungen setzt welche oft dafür sorgen, dass das Schmuckstück dabei nur Mittel zum Zweck wird um nämlich den Stein auf irgendeine Art und Weise zu präsentieren oder zu halten, sodass die Summe des ganzen nicht mehr ist als die einzelnen Teile.

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Inspiration
Nun ging es darum das Schmuckstück zu gestalten, hierbei waren die Inspirationen Korallen.
Um ein aussagekräftiges Schmuckstück zu gestalten stellt sich die Frage auf welche Art und Weise dies geschehen soll. Korallen erscheinen oft als interessant, weil viele Arten so geformt sind, dass Hohlräume und negative Räume entstehen. Durch diese Formgebung der Natur bilden sich skulpturale Gebilde, welche letztendlich aber nur aus Kreisen, Ovalen oder Kurven
bestehen.

Realisation
Um weitere Bedingungen zu schaffen wurde beschlossen, dass das Schmuckstück ein Ring werden soll, dies stellt die Herausforderung, dass man auf kleinerem Raum im Vergleich zu z.B. einer Brosche arbeiten muss.

In der Folge ging es darum nun das Schmuckstück umzusetzen, dies geschah zunächst digital über ein CAD Programm in welchem mehrere Entwürfe gezeichnet und später geplottet wurden.

Beim Hauptgestaltungsmerkmal des Ringes dreht es sich um runde und innen ausgeschnittene Formen um einen Bezug zu den negativ Räumen der Korallen zu schaffen.
In der Grundform entspricht der Ring einem Memoire Ring da sich in den ersten Variationen die Form, in dem Falle eine Art Öse, mehrfach wiederholt. Da es bei dieser Art Ring aber an fast jeglicher Spannung fehlt musste nun eine Lösung gefunden werden um diese aufzubauen. Dies kann erreicht werden indem der Rhythmus unterbrochen wird, eine Variation der Form oder eine Unregelmässigkeit oder eine Unterbrechung eingebaut wird. Der Rhythmus des Ringes wurde nicht verändert, da alle Elemente gleichbreit gelassen wurden, jedoch wurden die Ösen in Ovale beziehungsweise innen ausgehöhlte und gestauchte Ellipsoide umgewandelt. Die Ellipsen haben alle einen gleichbreiten „Rahmen“ und verlaufen konisch, dass sie auf einer Seite, der schmalsten Stelle, fast wieder einen Kreis ergeben.
Die Form des Ringes wirkt zugleich geordnet als auch ungeordnet, da selbst bei der Betrachtung von einer Stelle von der eine Symmetrie ausgeht nicht direkt erkennt wird ob diese wirklich vorhanden ist, sprich dass Auge sucht im positiven Sinne nach mehr, wird also angeregt zu schauen, dennoch ist der Ring nicht so gebaut, dass er in irgendeiner Form unruhig oder nicht ausbalanciert wirkt.

Nach der Formfindung mit Hilfe von CAD und Plots wurde der Ring nun in 750er Rotgold gegossen, finiert und poliert. Die Entscheidung für das Material war rein subjektiv jedoch die polierte Oberfläche nicht, diese wurde gewählt um Reflexionen zu erzeugen, welche die Form auf eine Art verwischen und den Ring noch organischer wirken zu lassen.